Neben Verwaltungsfachleuten arbeiten zahlreiche technische und handwerkliche Angestellte bei der Stadt Heide. Beim diesjährigen Girl’s Day öffneten Gärtnerei, Schlosserei sowie die Tischler- und Zimmerei ihre Tore für interessierte Schülerinnen, die sich vor Ort über technisch-handwerkliche Berufe informierten.
Der Kontrast zum Schulunterricht könnte kaum größer sein: Mit Schutzbrille steht Cora Mohrdieck in der Schlosserwerkstatt des städtischen Baubetriebshofes an der Werkbank. Es riecht nach Öl und Motoren, ein zerlegter Rasenmähermotor liegt vor der Schülerin auf dem Tisch. Wie viele ihrer Klassenkameradinnen nimmt die Schülerin der Gemeinschaftsschule Heide-Ost am diesjährigen Girl’s Day teil und erkundet das Berufsleben.
„Mein Papa repariert in seiner Freizeit gerne Maschinen und Motoren. Dabei habe ich ihm schon öfters über die Schulter geschaut und geholfen", berichtet die Elfjährige. Während des Vormittags zeigte Bauhof-Mitarbeiter Heiko Ingwersen der Schülerin die Arbeit in der Werkstatt. Der gelernte LKW-Schlosser ist hier für alles zuständig, was mit Motoren und Technik zu tun hat. Wenn ein Fahrzeug nicht mehr anspringt, ist es ein Fall für den 43-jährigen Mechaniker.
Heute ist es in Rasenmäher der nicht mehr funktioniert. Gemeinsam haben die Sechstklässlerin und Heiko Ingwersen den Motor zerlegt und untersucht. Dass Öl und Schmiere ihre Spuren an Händen und Kleidung hinterlassen, stört die beiden nicht. „Ich finde es interessant zu sehen, wie es im Innern eines Motors aussieht und wie die Sachen funktionieren – die Hände kann man ja später waschen“, sagt Cora Mohrdieck und nimmt den Kolben aus dem Zylinder.
Zum Abschluss des bundesweiten Mädchen-Zukunftstages ist auch Daniela Donarski in die Werkstatt gekommen. Die stellvertretende Heider Gleichstellungsbeauftrage hat den Girl’s Day bei der Stadtverwaltung organisiert und ist zufrieden: „Allen hat der kleine Ausflug ins Berufsleben gut gefallen und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr!“
Der Mädchen-Zukunftstag Girl’s Day wurde im Jahr 2001 ins Leben gerufen. Im Mittelpunkt stehen dabei technische und handwerkliche Berufe, in denen Frauen bisher unterrepräsentiert sind. In diesem Jahr konnten sich Schülerinnen ab der fünften Klasse in der Gärtnerei, Schlosserei sowie der Tischler- und Zimmerei der Stadt Heide praxisnah informieren. Auch in den Bereichen Elektrik und IT-Berufe wurden Plätze angeboten.